Auch Touristen fahren mit der Mühlkreisbahn

Als regelmäßiger Besucher der Region Linz bin ich schon des öfteren mit der Mühlkreisbahn gefahren. Als Regionalentwickler erscheint es mir äusserst kurzsichtig, die Bahn ab Rottenegg zu kappen (und allenfalls als Linzer Tram zu führen), anstatt sie vernünftig auszubauen, zu beschleunigen und mit einem guten Taktverkehr zu versehen. Die (unterirdische) Durchbindung zum Hbf ist doch seit dessen Neubau schon baulich vorbereitet. Der Bahnsteig ist da, im übrigen könnte man die LILO bei der einmal geplanten Streckenführung unterhalb der Stadt nach Urfahr und weiter ins Mühlviertel durchbinden - dies bedürfte aber der Elektrifizierung oder des Einsatzes von Hybridfahrzeugen. Und wenn man sich für eine Straßenbahnlösung entscheidet, dann muss auf jeden Fall die Option der Verlängerung über Rottenegg hinaus erhalten bleiben (Trassensicherung!)- wobei dies wegen der erforderlichen Umspurung und Elektrifizierung wohl nicht die preisgünstigste wäre.

Es darf keinesfalls hingenommen werden, dass die Aufwendungen wegen der Finanzkrise als Vorwand zur einseitigen Förderung des Autoverkehrs und zu einer Auszehrung des öffentlichen Verkehrs führen. Für das Mühlviertel jenseits von Rottenegg bedeutet eine modernisierte Bahn eine große Entwicklungschance sowohl im Pendlerverkehr als auch für (Wochenend-)touristen - hier im ländlich strukturierten Rheinland-Pfalz hat das Land viel in den regionalen Bahnverkehr investiert, die Fahrgastzahlen sind landesweit seither um über 80% gestiegen. Am Wochenende fahren viele Ausflügler und Radtouristen, unter der Woche vor allem Pendler und andere, die ohne Auto mobil sind.

Der Initiative wünsche ich allen denkbaren Erfolg.


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Thomas Pornschlegel
Regiofuturi Regionalberatung -
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