MKB-Erhalt

Nur Öffis entlasten unsere Umwelt und die eigene Brieftasche

 

Irgendwie ist es ein entspannendes Gefühl, bei Ottensheim und Puchenau – in der Mühlkreisbahn sitzend – am Stau auf der B127 vorbeizufahren. Wenn da nicht die Begleitumstände der jahrzehntelangen Vernachlässigung der MKB wären: Es wurde und wird nur in die allernotwendigsten Instandhaltungsarbeiten investiert. Gleichzeitig wurden zig Millionen Euro in den Ausbau der B127 hineingebuttert. Wären ebenso viele Millionen in die MKB geflossen, würde man heute nur eine Stunde von Aigen nach Linz brauchen. Zudem hätte eine verantwortungsvolle Verkehrspolitik längst die Anbindung an den Hauptbahnhof verwirklicht. Nicht einmal eine Vertaktung mit der Straßenbahnlinie 3 der Linz Linien ist bisher möglich.

 

Stattdessen wird für eine Transitautobahn mobil gemacht. Dabei ist der Linzer Westring samt vierter Donaubrücke eine unfinanzierbare und unsinnige „Schnapsidee“! Er bringt zum Einen nur kurzfristig eine Entlastung (eigentlich mehr eine Verkehrsverlagerung), zum Anderen ist er ein finanzielles „Milliardengrab“, das sich die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler nicht verdient haben!

 

Nur der gezielte, beschleunigte Ausbau des Öffentlichen Verkehrs entlastet die Straßen vom MIV, vom motorisierten Individualverkehr. Damit wäre der Umwelt, der eigenen Brieftasche bis hin zur Wirtschaft gedient, denn dann steht auch der Wirtschaftsverkehr weniger im sündteuren Stau!

 

Generell schläft Linz seit Jahrzehnten den verkehrstechnischen Schlaf der Ungerechten: Praktisch gibt es – vielleicht mit Ausnahme der LILO – keine einzige Stadteinfahrt, die wirklich vorbildlich mit Öffis erschlossen ist. Hier braucht es nicht nur eine echte Verkehrsplanung (die eigentlich seit Jahren auszugsweise am Tisch liegt), hier braucht es vor allem eine rasche, konsequente und durchdachte Umsetzung – mit einer Vernetzung und Vertaktung, die diese Namen auch verdient. Egal, ob von Perg, Freistadt, Bad Leonfelden, Rohrbach, Traun/Haid/Ansfelden, Enns/Asten/St. Florian oder Eferding – nur gute Verbindungen, am besten Durchmesserlinien, sichern den Menschen im und um den Zentralraum ein Mehr an Lebensqualität. Die Politik und die ÖBB werden daran gemessen werden.

 

Dietmar Spöcker