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Ich halte es für unerläßlich, daß die Mühlkreisbahn nicht nur weiter besteht, sondern so rasch als möglich saniert und ausgebaut wird. Das ist nicht nur Sache der ÖBB, sondern vor allem der verantwortlichen Landespolitiker. LR Hiesl meinte in einem kürzlich erschienenen OÖN- Interview, von ihm blieben jedenfalls die Straßen. Es würde einem Politiker, zumal einem, dem auch die Gesamtverkehrsplanung obliegt, sehr viel mehr zur Ehre gereichen, wenn er solche Äußerungen auch über die Schienen machen könnte. Niemand erwartet von einem Politiker, dass er unsterbliche Werke wie Sinfonien, Gemälde oder bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse hinterläßt, aber ein Denkmal aus Beton und Asphalt in Form vernichteter Grünflächen nimmt sich wohl recht bescheiden aus, wenn man es mit der Aussicht vergleicht, als jemand in die Landesgeschichte einzugehen, der eine ökologisch, regionalpolitisch und verkehrstechnisch wichtige Einrichtung wie die Mühlkreisbahn gegen die vermeintliche Übermacht einer offenbar ausschließlich profitorientierten ÖBB erfolgreich verteidigt hat. Die Strategie der ÖBB-Oberen ist nur zu klar: Die gewinnträchtigen Hauptstrecken (etwa Westbahn, Südbahn usw.), die sie sich obendrein demnächst schon mit privaten Mitbewerbern teilen müssen, forcieren, die defizitären Regionalstrecken aushungern, kaputtsparen und letztlich abwürgen. Oder fährt Herr Haselsteiner demnächst auch zwischen Linz und Aigen? Wohl eher nicht, die Rosinen liegen ja doch zwischen Wien und Salzburg.

Martin Pühringer
Haslach