Presseinformation

Viele wollen die Bahn ins Mühlviertel

sunnseitn-Gespräche in Haslach für eine attraktive Mühlkreisbahn

„Die Erfolgsfaktoren einer Regionalbahn sind: hohe Verlässlichkeit, ein gutes Angebot und hoher Komfort. Es braucht auch den politischen Willen aller.“ So der Verwaltungsdirektor der Südtiroler Bahnen, Joachim Dejaco bei einer Diskussion zur Zukunft der Mühlkreisbahn kürzlich vor vollem Saal in Haslach.

Und der Südtiroler muss es wissen, wie man eine Regionalbahn in eine 3-Länder-Region wieder flott kriegt. Denn die Wiederinbetriebnahme der Vinschgerbahn ist ein ausgesprochenes Erfolgsmodell, das auch für eine attraktive Mühlkreisbahn Pate stehen soll.

„Das Modell der Vinschgerbahn kann auch anderswo funktionieren.“ bestätigt Harald Frey von der Technischen Universtität Wien. "In den Vinschgauer Gemeinden sorgen Shuttlebusse für die Verbindung von den Bahnhöfen zu den Zielpunkten der Bahnbenutzer. Damit konnte das befürchtete Defizit der Anbindung der Ortsteile und Ortszentren an den öffentlichen Verkehr kompensiert werden", sagt Frey.

Fazit von Frey: "Mit der Mühlkreisbahn sind Arbeitsplätze und Wirtschaftsleistung der Region unmittelbar verknüpft. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen und weiter zu attraktivieren. Die Bahn ist sozial, weil sie auch noch fahren wird, wenn es kein Benzin mehr gibt, und die Menschen der Region kostengünstig in andere Städte bringen kann. Die Verkehrsplanung der Vergangenheit, die fast ausschließlich auf das Auto konzentriert war, hat die Bahn massiv vernachlässigt. Ein Bus kann die Bahn niemals ersetzen. Es ist eine Elektrifizierung der MKB anzustreben."

VCÖ-Verkehrsexperte Martin Blum nennt Radkersburger Bahn und Pinzgauer Lokalbahn als positive Vorbilder für die Mühlkreisbahn. Fahrten mit der Bahn sind überdies auch Geldersparnis. Viele Familien können sich sogar ein Auto durch das Vorhandensein einer attraktiven Bahn ersparen. Je nach Automodell kann sich eine Familie so zwischen 2.000 und 4.000 Euro im Jahr sparen.

Robert Struger, ehemaliger Regionalmanager der ÖBB, verwendet selber nicht gerne das Wort Nebenbahnen, er plädiert für das Wort Regionalbahn, da es eine Region mit der Landeshauptstadt verbindet. "Wir brauchen eine leistungsfähige Bahn und die Region muss dahinter stehen." Die Mühlkreisbahn durchfährt zwischen Puchenau und Aigen-Schlägl Gemeinden mit etwa 40.000 Einwohnern, das ist ein großes Potential.

Johannes Knipp vom Büro Landesrat Kepplinger ist bemüht, in allen Regionen Konzepte umzusetzen die Busse an die Bahn anzubinden. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, die Bahn nicht, weil sie konkurrieren. Bei der Mühlkreisbahn ist die Lösung des Problems noch nicht gut gelungen. Die Bahn muss beschleunigt und zum Hauptbahnhof durchgebunden werden. "Wir müssen eine Fahrzeit von einer Stunde erreichen zwischen Linz und Rohrbach.“ und weiter: „Die Mühlkreisbahn steht nicht vor dem aus, viele wollen die Bahn ins Mühlviertel.“

Dass das so ist, bestätigen die vielen Mitdiskutanten im Saal und die vielen Unterstützungserklärungen für die Mühlkreisbahn – derzeit sind es bereits über 7.500. Davon wurden ca. ein Drittel von der unabhängigen regionalen Initiative ZUGKUNFT Mühlkreisbahn gesammelt. Die Initiative setzt sich für eine attraktive Mühlkreisbahn zwischen Aigen-Schlägl und Linz-Hauptbahnhof ein. ZUGKUNFT Mühlkreisbahnsprecher Thomas Engleder: „Vielen Menschen ist wichtig, dass jetzt in einem Stufenplan endlich begonnen wird, bei der Mühlkreisbahn etwas zu verbessern … man kann nicht immer nur reden, man muss endlich was tun!“

ZUGKUNFT Mühlkreisbahn
unabhängige regionale Initiative für den Erhalt und die Attraktivierung der Mühlkreisbahn
http://muehlkreisbahn.blogspot.com