Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde!
Im Laufe der Veranstaltung in Walding am 30.10. gewann ich den Eindruck, dass viele der Anwesenden davon ausgehen, dass - egal, was mit der MKB passiert - die 2. Straßenbahnachse in Linz ihre Berechtigung habe. Dieser Annahme stehen sachliche Überlegungen entgegen:
> Das Fahrgastpotential entlang der angedachten Trasse (an der Innenstadt vorbei) ist wahrscheinlich zu gering, um den Investitionsaufwand für eine oberirdische Straßenbahnerschließung zu rechtfertigen - und ganz sicher viel zu gering, um den Bau von 4,5 km Straßenbahntunnels zu rechtfertigen. Statt blindlings loszubauen wäre es sinnvoll, an dieser Trasse vorab eine Buslinie zu betreiben (d.h. den Straßenbahn zu simulieren), um das Fahrgastpotential zu testen.
> Die Befürworter der 2. Straßenbahnachse, Dobusch und Luger, bestehen auf eine vorwiegend unterirdische Ausführung, weil die oberirdische Variante etliche Kfz-Stellplätze vernichten würde - was in Linz nicht passieren darf. Das heißt, selbst unmittelbar an der Straßenbahntrasse darf sich der MIV voll entfalten. Diese Verkehrspolitik wird die Garnitüren nicht gerade füllen.
> Die Stadt Linz hat das Geld für 4,5 km Straßenbahntunnels nicht und wird es von Hiesl nicht bekommen (egal, wie gequält ihn Entholzer anlächelt). Hiesl ist nur bereit, die verhältnismäßig billige oberirdische Variante mitzufinanzieren - die wollen Dobusch und Luger aber nicht. Am wahrscheinlichsten ist daher, dass die 2. Straßenbahnachse gar nicht errichtet wird.
Wenn diese Sichtweise stimmt, sind die Rahmenbedingungen für die MKB ganz anders, als uns im Projekt "Mühlkreisbahn NEU" vorgegaukelt wird!
Beste Grüße
Andrew Kilpatrick
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