Es war einmal eine Hoffnung...

Ich bin 1982 aus dem verkehrstechnisch bestens versorgten Bezirk Vöcklabruck nach Rohrbach gezogen. Dass die Mühlkreisbahn in Urfahr endete, hielt ich für eine Lücke, die bald geschlossen werden würde. Deshalb fuhr ich hoffnungsfroh mit der Bahn, sooft es nur ging. Da der Bahnhof Rohrbach noch besetzt war, plante ich auch jede Urlaubsfahrt per Zug, mit kräftiger Unterstützung des ÖBB-Angestellten Sepp Blaschek.

Lang, lang ist’s her. Der Bahnhof ist nicht mehr besetzt, kompetente Auskunft kaum mehr zu bekommen, zeitraubende Internetrecherchen oder geduldiges Hängen in Anruf-Warteschleifen zum Trotz. Die Nachtzug-Direktverbindungen nach Paris, Venedig oder Amsterdam, die mich bequem in den Urlaub gebracht haben, gibt es in der Form nicht mehr. Die Mühlkreisbahn braucht länger denn je nach Linz, pardon Urfahr, und dann muss ich ja erst wieder umsteigen… Auf meiner letzten Bahnreise gab es im Zug nicht einmal ein funktionierendes WC.

Für die Strecke Linz-Rohrbach kann ich eigentlich nur mehr den Bus benützen, wenn ich nach einer akzeptablen Fahrzeit ankommen will. Und doch, irgendwie hänge ich noch an den Träumen von damals. Eigentlich finde ich den Zug immer noch das bequemste Verkehrsmittel. Aber dazu müssten die ÖBB erst einmal bei ihrem Kund(inn)envergraulungsprogramm den Retourgang einlegen. Viel wäre schon erreicht, wenn man zumindest den Stand der 1980er wiederherstellen könnte. Und dann sogar noch eins drauflegen, die Verbindung zum Hauptbahnhof! Zumindest wünschen werd‘ ich mir diese Utopie ja noch dürfen…

Ingrid Schein, Rohrbach