Diskussion in Walding "Mühlkreisbahn NEU"


Sehr geehrter Herr Hain,
Sehr geehrter Herr Hartl,

es ist mir völlig unverständlich, wieso das Land OÖ ausgerechnet die teuerste Variante (Variante 3a)  mit Kosten mit den höchsten Kosten von 166 Mio. Euro (siehe Tabelle I), das nicht einmal das Beste ist ausgewählt hat. Als Bürger erwarte ich, dass mit den Gemeinschaftsgeldern sorgfältig umgegangen wird.

Mein Vorschlag ist, ähnlich der Ihrer Initiative: Sanierung aller Langsamfahrstellen und Bahnübergänge, Verzicht auf Umspurung und der sehr teuren Trassenbegradigungen. Man spart damit Kosten von 80 Mio Euro. In einem ersten Schritt könnte auch auf die Elektrifizierung verzichtet werden und sparte damit weitere 25 Mio. Euro. Diese (neue) Variante (Variante 1a) würde "nur" 61 Mio Euro kosten (Siehe Tabelle I).

Diese Variante 1a wäre auch ohne größere Betriebsunterbrechungen Schritt für Schritt zu realisieren, wohingegen die MKB beim Umspuren auf mehrere Jahre eingestellt wäre und nicht zur Verfügung stünde.

Die Fahrzeit ab Rohrbach nach Linz würde bei Variante 1a um ca. 11 Minuten länger sein. Davon sind aber nur relativ wenig Fahrgäste betroffen, denn ca. 85% der Fahrgäste nutzen die MKB ab/bis etwa Rottenegg. Im Abschnitt Rottenegg - Linz ist die Fahrzeitdifferenz aber nur maximal 2 Minuten.

Die "Schmerzgrenze" für das tägliche Pendeln ist übrigens bei ca. 30 Minuten Fahrzeit. Die Distanz von 48 km bzw. 58 km ist daher keine Pendler-Distanz, auch nicht wenn die Fahrzeit für Linz Rohrbach auf 59 Minuten verkürzt wäre, sondern ist eher schon Fernverkehr, mit dafür höheren Ansprüchen für den Fahrgast-Komfort. Und diese sind in Straßenbahnwagen mit 2,30 m  bzw. 2,40 m Breite nicht unterzubringen. Zum Vergleich, die LILO-Garnituren sind 3,00 m breit, haben WC an Bord, aber enge - aber dafür viele - Sitzplätze.

Das Land OÖ war mit einer Delegation in der Schweiz und hat dort mehrere Bahnen besichtigt. Diese Bahnen sind aber nicht wirklich mit der MKB vergleichbar. Die in der Schweiz besichtigten "Vergleichs-Bahnen" haben alle eine Streckenläng von weniger als 20 km, betrieben mit, für längere Strecken ungeeigneten (unzumutbaren) Straßenbahngarnituren. Entweder die Wagen sind nur 2,40 m breit (Forchbahn) oder - wenn sie breiter sind - können sie im Linzer Straßenbahnnetz nicht fahren. Wegen des zu geringen Gleisabstandes können die 2,65 breiten Wagen des "Diamant" im Linzer Straßenbahnnetz nicht aneinander vorbeifahren.

In der Anlage (Tabelle II") finden Sie eine Zusammenstellung einiger Bahnen. Die in Basel und Zürich besichtigten Straßenbahngarnituren „Tango" (siehe pdf  „Tango") entsprechen in Größe, Ausstattung und Leistungsfähigkeit etwa den neuen Straßenbahngarnituren der Linz-Linien und sind in Tabelle II nicht dargestellt und für das Mühlviertel auch kaum geeignet.
·        Nr.2 ist die 16 km lange Forchbahn (siehe pdf Forchbahn)
·         Nr.4 die 19 km lange S-Bahn Zürich-Dietikon (siehe pdf „Diamant").
·         Nr.8 ist derzeit die vom Land OÖ bevorzugte auf 48 km verkürzte Variante 3a (Linz - Rohrbach).
·         Nr.9 ist die von mir vorgeschlagenen, um 105 Millionen billigere Variante 1a (Linz - Aigen/Schlägl).  
·         Nr.5 finden Sie das absolute Vorbild für die LILO und auch für die MKB: Die Salzburger Lokalbahn (SLB).

Mit welchen Strategien die Mühlkreisbahn künftig organisiert (Software vor Hardware) und betrieben (Angebots-Fahrpläne nicht nur Nachfrage-Kurse) werden sollte, finden Sie in der Anlage III.

Ich hoffe, die Diskussion geht weiter und führt zu einer vernünftigen Lösung, mit Augenmaß.

Mit besten Grüßen,

Hans Hörlsberger, Linz