Wie unterschiedlich die Vorstellungen zwischen Linz und dem Mühlviertel sein können, zeigt nicht nur die Jahrzehnte lange Diskussion um die Mühlkreisbahn, sondern kürzlich auch die unterschiedliche Auffassung zu einem ganz anderen Thema.
Mehrere mutige Burschen aus Steinbruch bei Neufelden haben nach altem Brauch den Maibaum in Linz gestohlen. Gegen eine Jause hätte der Linzer Bürgermeister den Baum auslösen können. Doch nein, dieser dachte nicht im Traum daran einem uralten Brauch gerecht zu werden, lieber bemühte er angebliche Regelverstöße und stand schlussendlich als Spielverderber da.
Was lehrt uns dieses Beispiel? Es ist schwer als Mühlviertler mit dem offiziellen Linz auf einen grünen Zweig zu kommen. So wichtig für das Mühlviertel eine attraktive Mühlkreisbahn von Aigen-Schlägl bis zum Linzer Hauptbahnhof ist, so wenig interessiert die Linzer Politik das seit Jahrzehnten. Hier ist man wenig interessiert an einer Lösung für die Eisenbahnbrücke oder eine Bahn über Rottenegg hinaus. Das Land drängt man dazu auf Schmalspur umzuspuren, nur um mit der eigenen Straßenbahn durchzukommen. Doch nachhaltige Verkehrslösungen für OÖ und dessen Zentralraum brauchen mehr Weitsicht. Diese können wohl nur Land und Bund einbringen. Mit der Linzer Sicht allein warten wir auf den Grünen Zweig bis zum St. Nimmerleinstag.
ZUGKUNFT Mühlkreisbahn