Nachdem ich bereits seit über 35 Jahren in der örtlichen Gemeindepolitik engagiert bin, empfinde ich die derzeit von den zuständigen Landespolitikern favorisierte Lösung für die Mühlkreisbahn als schweren Schlag gegen unsere Bemühungen, den ländlichen Raum attraktiv und lebenswert zu erhalten.
Ich bin absolut überzeugt, dass bei einer Umspurung auf 900 mm der öffentliche Schienenverkehr nur bis nach Rottenegg geführt wird und der Bezirk Rohrbach damit eine bestehende Infrastruktur verliert. Die Mühlviertler werden lediglich als Frequenzbringer für die neue Linzer Straßenbahnachse benötigt, die Bedürfnisse dieses Landesteils zu erfüllen, werden nicht berücksichtigt (vor wenigen Jahren wurde der sogenannte „Regioliner“ von Landesrat Haider von ÖVP-Seite noch belächelt).
Wir brauchen dringender denn je attraktive Strukturen, um unseren jungen, tüchtigen Menschen eine Perspektive geben zu können, statt sie schnell in den Zentralraum zu transportieren. Ohne diese Voraussetzungen wird es zukünftig noch schwieriger, die Arbeit zu den Menschen im ländlichen Raum zu bringen.
Ich appelliere vor allem an unsere Abgeordneten aller Parteien auf Landes- und Bundesebene unsere Meinung zu vertreten und nicht die der Landesräte Kepplinger und Hiesl unwidersprochen hinzunehmen.
Paul Hauer, Aigen, 1. Juni 2011