Eisenbahnbrücke alt oder neu: auf jeden Fall mit Normalspurgleis!


Die Linzer Eisenbahnbrücke ist seit jeher der Lebensnerv der Mühlkreisbahn. Über sie werden einerseits die Triebwagen und Wagons  zum Service in die Werkstätten und in die Reinigung gebracht, andererseits aber auch die Fahrzeuge für die Streckenerhaltung und den Winterdienst auf die Bahnlinie zugeführt. Wenn man jetzt also von der dauernden Sperre der Eisenbahnbrücke spricht, dann heißt das, dass hinkünftig der Personenverkehr – wenn überhaupt – nur sehr eingeschränkt und mit weiter sinkender Qualität abgewickelt werden kann.
Die Mühlkreisbahn ist mit mehr als 5.000 Reisenden täglich bis Rottenegg und immerhin mehr als  550 Reisenden in den Bezirk Rohrbach eine der stärksten Regionalbahnen im Bundesland und ein ganz wichtiger Zubringer für Pendler und Schüler in den OÖ. Zentralraum. Jedenfalls bedeutet dies fast 4.000 PKW-Fahrten weniger an der Stadteinfahrt Linz.
Land OÖ muss die Einhaltung des Verkehrsdienstevertrages einfordern
Wenn nun von den ÖBB in offiziellen Aussendungen verlautet, dass man die Mühlkreisbahn und somit auch die Eisenbahnbrücke nicht mehr benötigt, dann wirft das kein gutes Licht auf ein Unternehmen, das von sich aus behauptet der Problemlöser in Sachen Öffentlicher Verkehr zu sein. Zudem ist allgemein bekannt, dass der mit dem Land OÖ abgeschlossene Verkehrsdienstevertrag noch bis 2017 läuft. Man sollte eigentlich erwarten, dass hier das Land OÖ und wohl auch die Stadt Linz – alleine schon wegen der Probleme bei der Stadteinfahrt – massiven Protest gegen diese Maßnahmen einlegen.
„Die Qualität der Verkehrsleistung auf der Mühlkreisbahn muss das Land von den ÖBB einfordern; diese ist Bestandteil des Verkehrsdienstevertrages. Es geht nicht an, dass die Mühlkreisbahn von den Werkstätten und dem restlichen Streckennetz abgetrennt wird." sagt Alois Hain als Sprecher der Plattform Zugkunft Mühlkreisbahn.
 
Ausbau der Mühlkreisbahn sofort beginnen
Die Menschen erwarten, dass die Politik die Zeichen der Zeit erkennt und die richtigen Entscheidungen für die Zukunft des Landes trifft. Die Verkehrsinfrastruktur, und das trifft v.a. auf den Ausbau der Schieneninfrastruktur zu, ist ein ganz entscheidender Bestandteil der Lebensqualität. Ganz offensichtlich hat man noch immer nicht erkannt, dass der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs ein Zukunftsthema ist. 
„Alle Diskussionen der letzten Monate und Jahre haben gezeigt, dass man den Bezirk Rohrbach vom Schienennetz abkoppeln möchte und eine Straßenbahn nur bis ins Niemandsland bei Kleinzell – im besten Fall – errichten möchte. Dabei ließe sich mit einem Bruchteil der Kosten die bestehende Mühlkreisbahn sanieren und so ertüchtigen, dass sie hinkünftig in einem Linzer S-Bahnnetz eine entscheidende Rolle spielen kann. Damit kann sofort begonnen werden" sagt Alois Hain.

Eisenbahnbrücke mit Normalspurgleis planen
„Wir werden uns nicht in die Debatte um eine Ertüchtigung der bestehenden Brücke oder einen kompletten Neubau der Eisenbahnbrücke einmischen, das ist Sache der Experten. Aber wir verstehen uns als Sprecher der Menschen im Bezirk Rohrbach, die einen Anspruch auf eine moderne und komfortable Bahnverbindung vom Böhmerwald bis in den Zentralraum Linz haben. Deshalb verlangen wir, dass die neue Brücke hinkünftig ein Normalspurgleis aufnehmen muss, um nicht von der restlichen Bahninfrastruktur abgekoppelt zu sein" bringt es Sr. Gisela Radinger vom Netzwerk von Christen – GMPI auf den Punkt.

Die Forderung nach einer normalspurigen Anbindung der Bahn über die Donau stellt übrigens keinen Widerspruch zu einer künftigen 2. Straßenbahnachse dar. Mit entsprechend gewählten Verknüpfungspunkten zwischen den Systemen können die Umsteigwege optimiert werden.

Vernetztes Denken und Handeln gefordert

Öffentlicher Verkehr erfordert vernetztes Denken. Nicht Schiene oder Straße, Stadt oder Land – das Miteinander ist gefragt. Wir erwarten von der Politik die beste und zukunftsfähigste Lösung für die Menschen. Bisher hat es aber eher den Anschein, dass der Öffentliche Verkehr – und im Besonderen die Mühlkreisbahn – als Tauschobjekt für diverse andere Projekte in Stadt und Land dient.

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