...man
macht sie. Österreichische Erfolgsbeispiele aus dem Bahn-Nahverkehr.
In den Diskussionen um die Mühlkreisbahn-Anbindung an
den Linzer Hauptbahnhof wurde die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme wegen
angeblich nur 200 Umsteigern angezweifelt. In Anlehnung an ein Zitat eines
Verkehrsplaners, „Fahrgastfrequenzen nicht zu zählen, sondern zu machen“, sei
auf das Erfolgsmodell der Salzburger S-Bahn verwiesen. Dort haben sich die
Fahrgastzahlen aus Richtung Golling durch die Durchbindung über Freilassing
hinaus, neue Halte und Vertaktung von 1,2 auf 3,6 Mio. jährlich verdreifacht.
Zwischen Salzburg und Freilassing weisen die neuen Halte folgende tägliche
Fahrgastzahlen auf: Mülln 1300, Aiglhof 1100, Taxham 6000, Liefering 600.
Früher wurde dieser Abschnitt nur von Zügen aus/nach Bayern ohne Zwischenhalte
bedient; die Frequenz war entstprechend „mager“. Am Südast wurden die Hst.
Parsch und Gnigl zu den Kreuzungen mit den Obuslinien hin verlegt und die 1978
mangels Inanspruchnahme aufgelassene Hst. Glasenbach als Salzburg Süd mit
Obusanbindung reaktiviert. Die Fahrgäste steigen also an zahlreichen neuen
Stellen aus und zu bzw. zwischen S-Bahn und Obus um, wo es früher kaum jemand
tat. Auch in Linz werden, wenn die Halte der künftigen „Mühlkreisbahn neu“ an
den Kreuzungspunkten mit Bus-, Obus- und Tramlinien errichtet werden, die
Fahrgastzahlen entsprechend ansteigen, weil sich so die Gesamtreisezeit zu den
Zielen in der Stadt erheblich verkürzt. Reisende aus dem Mühlviertel über Linz
hinaus fahren derzeit entweder mit bahnparallelen Bussen zum Hauptbahnhof oder
noch häufiger gleich mit dem Auto! Ebenso Reisende aus dem Süden und Westen von
Linz in den Linzer Osten. Das größte Potential für die Mühlkreisbahn steht
nämlich derzeit noch im Stau an der B 127!
Neues Volksblatt, 16.3.2017, Leserbrief: Peter Baalmann
Neues Volksblatt, 16.3.2017, Leserbrief: Peter Baalmann