Verkehrsplanung mit Zukunft?

„Verkehrspolitiker und Verwaltung scheinen in Österreich die internationale Entwicklung verschlafen zu haben, wenn sie die Bahn im ländlichen Gebiet und als Zubringer in die Städte durch Busse ersetzen will.
Während in der Schweiz und in Südtirol beispielsweise den Bahnverbindungen im ländlichen Raum ein wesentlicher, hoher Stellenwert, sowohl für Pendler, als auch für touristische und wirtschaftliche Zwecke, beigemessen wird, werden in Österreich Milliarden in den Straßenbau investiert. Eine Form der Mobilität, deren Erhaltung und deren Folgen die Gemeinden und Länder in Zukunft vor enorme finanzielle Probleme stellen wird. Zersiedelung, Abwanderung in die Stadtregionen, CO2-Austoß, Verkehrsunfälle, Lärm und Abgase verursachen Kosten, die heute in unverantwortbarer Art und Weise als Schulden getarnt und aufgrund kurzsichtiger Bequemlichkeit unseren Kindern und nachfolgenden Generationen aufgeladen werden.
Unter diesen Voraussetzungen gilt es die Mühlkreisbahn nicht nur zu erhalten, sondern zu attraktivieren, wie durch Modernisierung der Haltestellen und Bahnhöfen und Verknüpfung mit anderen Verkehrsmittel, einem modernen Informations- und Leitsystem, Abstimmung mit den touristischen Anforderungen, Sanierung von Langsamfahrstrecken und dergleichen.

Entscheidungsträger, die heute noch so genannte "Verkehrslösungen" im Fahrbahnbau sehen und suchen werden bald wie bei Hans Christian Andersens Märchen "Des Kaisers neue Kleider" enttarnt und nackt vor der Bevölkerung stehen“.

DI Dr. Harald Frey, Technische Universität Wien, Verkehrsexperte (Statement zu 7.sunnseitn- Gesprächen)